Im dunklen Netz

Die Frage ist nicht, ob das Ende der globalisierten Wirtschaft kommt. Es steht bereits vor der Tür. Wachsende Bevölkerungszahlen und Schulden, verbunden mit der Erschöpfung der Trinkwasservorräte und fossilen Brennstoffe – eine Kombination, die zweifelsfrei bedeutet, dass der Status quo gar nicht aufrechtzuerhalten ist. Die Frage ist nur, ob die Zivilgesellschaft den Umbruch überstehen wird. Können wir das Darknet nutzen, um die repräsentative Demokratie zu erhalten, oder werden wir den Schutz „starker Männer“ suchen, wenn die alte Ordnung zusammenbricht?

Eine Reise ins Darknet: Es weiß inzwischen fast jedes Kind, wie man da hinkommt. Man lädt sich den Browser von der offiziellen Website des TOR-Projekts herunter und installiert die Anonymisierungssoftware wie jedes andere Programm. TOR steht für »The Onion Router« und hat Hochkonjunktur. Es verspricht seinen Nutzern Anonymität gegenüber den big five – Google, Amazon, Facebook, Microsoft und Apple – aber auch gegenüber Geheimdiensten und Werbewirtschaft.

Verschlüsselungs- und Anonymisierungstechniken erfahren großen Zulauf, und zwar nicht nur von Kriminellen, wie man allgemein annimmt, sondern auch von Bürgern, die ihre Grundrechte wahren möchten. Als Reaktion auf die zunehmende Überwachung durch Staat und Medienkonzerne interessieren sich immer mehr Anwender für Verschlüsselung, Anonymisierung und vermeintlich sichereres Surfen. Da könnte das Darknet eine echte Alternative sein.