Die Geschichte eines Boulevards – Der Kurfürstendamm in Berlin

3,5 Kilometer lang.
53 Meter breit.
Gebaut vom Kurfürsten Joachim dem  II. als Reitweg vom Berliner Stadtschloss zum Jagdschloss Grunewald. 

Umgewandelt 1875 von Otto von Bismarck in eine Prachtstraße nach dem Vorbild der Champs-Elysées. Die eigentliche Geburtsstunde des Kudamms wird mit der ersten Dampfstraßenbahn von Zoo bis Halensee am 5. Mai 1886 datiert. Dann ging alles sehr schnell: der Kudamm wurde von einer großbürgerlichen Wohnstraße zu einem kulturellen- und Vergnügungszentrum. Am Kudamm wimmelte es von Theatermachern, Filmregisseuren und Schriftstellern. Die Treffpunkte der intellektuellen Bohème waren das Café des Westens und das Romanische Café, an dessen Stelle sich heute das Europa-Center befindet. Berlin konnte den Schriftstellern über die Schulter gucken, wie Joseph Roth, der in Mampes guter Stube, Kurfürstendamm Nr. 15 schrieb und Erich Kästner im Café Leon am Lehniner Platz. Am Kudamm, da saß Kultur und Geld. Bis zum zweiten Weltkrieg war der Kudamm der Treffpunkt des feinen Berliner Westens. Im zweiten Weltkrieg fast völlig ausgebombt, wurde der Kudamm nach 45 der Mittelpunkt der Modestadt Berlin.